
Sonne statt Strom: So klappt der Cannabisanbau am Balkon!
Du möchtest Cannabis anbauen, hast aber keinen Garten? Das ist kein Problem, denn ein Balkon reicht völlig aus. Gerade wenn Du wenig Platz hast, aber trotzdem loslegen möchtest, ist der Balkon eine richtig gute Lösung. Er ist nah, unkompliziert und bietet alles, was Deine Pflanzen brauchen. Wie das funktioniert, worauf Du achten solltest und welche Sorten sich besonders gut eignen, erfährst Du im folgenden Artikel.
Grow smart, not hard: Cannabis einfach auf dem Balkon anbauen
Der größte Vorteil beim Cannabisanbau auf dem Balkon ist, dass Du eine Menge Geld sparst. Im Gegensatz zum Indoor-Anbau brauchst Du nämlich keine teuren Lampen, Lüfter oder automatische Bewässerungssysteme. Die Natur übernimmt hier. Denn Sonne, Regen und frische Luft gibt es kostenlos und genau das lieben Cannabispflanzen! Echtes Sonnenlicht, Regenwasser und eine natürliche Luftzirkulation sorgen dafür, dass sie stark, gesund und ertragreich wachsen.
Noch ein Pluspunkt ist, dass kleine Pflanzen auch weniger Stress bedeuten. Bei einer überschaubaren Pflanze ist es viel einfacher, Probleme wie Nährstoffmangel oder Schädlinge schnell zu erkennen und diese zu beheben. Du musst Dich nicht um ein riesiges Blätterdach kümmern, sondern kannst Dich entspannt auf eine kompakte Fläche konzentrieren. Das erhöht die Erfolgschancen enorm.
Wenn die Erntezeit kommt, macht sich der Balkon-Grow noch mal bezahlt. Kleinere Pflanzen entwickeln auch kleinere Blüten, die weniger Wasser enthalten. Das heißt, dass sie schneller trocknen, weniger anfällig für Schimmel und damit auch leichter zu verarbeiten sind. Besonders beim Trocknen, einem der wichtigsten Schritte überhaupt, ist das Gold wert.
Wann ist der richtige Zeitpunkt für den Anbau auf dem Balkon?
Am besten wartest Du, bis der Frühling richtig in Fahrt gekommen ist, also nicht gleich bei den ersten Sonnenstrahlen im März. Sobald sich die Temperaturen stabil über 15 Grad einpendeln und die Gefahr für Nachtfrost endgültig vorbei ist, kannst Du beginnen. Das ist meistens im Mai der Fall, in wärmeren Gegenden vielleicht auch schon Ende April. Warum das so wichtig ist? Weil Cannabispflanzen Wärme lieben und Frost ist für sie ein echter Killer.
Außerdem werden die Tage in dieser Zeit länger, und das ist perfekt für die Cannabis Wachstumsphase. Sie brauchen in dieser Zeit möglichst viel Licht, um kräftige Stämme und viele gesunde Blätter zu entwickeln. Wenn Du deine Hanfsamen oder jungen Pflanzen also zwischen Mai und spätestens Juni nach draußen bringst, haben sie genug Zeit, um groß und stark zu werden, bevor der Herbst anklopft. Kurz gesagt: Lieber ein bisschen warten, als zu früh starten. So machst Du Dir das Leben leichter und gibst Deinen Pflanzen die besten Chancen.
Autoflower oder photoperiodisch – was ist besser geeignet für den Balkon?
Ob sich eher photoperiodische Cannabissorten oder Autoflowering-Sorten für den Cannabis Anbau auf dem Balkon eignen, hängt vor allem davon ab, welches Ziel Du verfolgst und wie viel Aufwand Du betreiben möchtest. Autoflowers sind unkomplizierte Alleskönner und ideal für Anfänger. Sie blühen automatisch, ganz egal, wie viel Licht sie bekommen. Außerdem wachsen sie klein und kompakt, was sie perfekt für Balkone macht. Das Beste ist, dass sie schon innerhalb weniger Monate erntereif sind.
Photoperiodische Sorten richten sich nach dem Tageslicht. Sie fangen erst an zu blühen, wenn die Tage kürzer werden, also Richtung Spätsommer/Herbst. Dafür bieten sie meist höhere Erträge, weil sie mehr Zeit zum Wachsen haben. Allerdings sind sie anspruchsvoller als Autoflowers, da Du den richtigen Zeitpunkt für die Aussaat und Ernte im Auge behalten musst. Dementsprechend sind photoperiodische Sorten eher für Grower geeignet, die bereits Erfahrungen gesammelt haben oder das Maximum rausholen wollen.
Welche Genetik eignet sich für den Cannabisanbau auf dem Balkon?
Wenn Du noch nicht so viel Erfahrung mit Cannabis hast, solltest Du bei der Sortenwahl gut überlegen, was zu Deinem Balkon passt. Denn nicht jede Pflanze verhält sich gleich. Einige Sorten, besonders die mit einem hohen Sativa-Anteil schießen gern in die Höhe. Solche Pflanzen brauchen also Platz, viel Pflege und vor allem Geduld.
Klassiker wie Royal Moby, Mother Gorilla oder Royal AK sind zwar echte Powerpflanzen, aber für den Balkon nicht geeignet. Auch viele Haze-Sorten wachsen ordentlich in die Höhe und brauchen ewig, bis sie fertig sind, sodass sie nichts für die schnelle oder diskrete Balkonernte sind.
Wähle besser Indica-dominierten Sorten. Sie bleiben kompakt, wachsen buschig und sind deutlich entspannter im Handling. Gute Sorten zum Einstieg sind zum Beispiel Black Domina, Blueberry oder Northern Lights.
Pflanzengefäß, Wasserabfluss, Standort - das solltest Du beachten
Damit sich Deine Cannabispflanzen entfalten können und Dir dicke Buds schenken, solltest Du auf Folgendes achten:
Pflanzgefäß
Du kannst das Wachstum über die Topfgröße steuern. Denn je kleiner der Topf, desto begrenzter das Wurzelwachstum und das wirkt sich direkt auf die Endgröße der Pflanze aus. Möchtest Du kompakte Pflanzen ziehen, die gut in eine Ecke auf dem Balkon passen, greif lieber zu kleineren Töpfen. Hast Du dagegen genug Platz zur Verfügung und willst das Maximum aus Deinen Pflanzen herausholen, dann sind größere Töpfe die bessere Wahl.
Damit Du besser abschätzen kannst, welcher Topf am besten zu Deinem Vorhaben passt, findest Du hier eine einfache Orientierungshilfe.
- ½ Liter: Sämlinge sowie Pflanzen bis ca. 15 cm.
- 2–3 Liter: Pflanzen bis zu ca. 25 cm
- 5 Liter: Pflanzen bis zu 60 cm
- 11 Liter und mehr: durchschnittliche Pflanzengröße
Wasserabfluss
Einer der häufigsten Fehler beim Anbau ist, dass die Pflanze ständig in nasser Erde steht, weil das Wasser nicht abfließen kann. Das nennt man Staunässe, und sie ist so ziemlich das Schlimmste, was Deinen Pflanzen passieren kann. Denn dadurch bekommen die Wurzeln keinen Sauerstoff und fangen an, zu faulen. Achte also darauf, dass Deine Pflanzengefäße Abflusslöcher haben, durch die überschüssiges Wasser rauslaufen kann. Zusätzlich solltest Du einen Untersetzer verwenden, um das Wasser aufzufangen.
Noch ein Tipp zum Gießen: Zu viel Wasser ist genauso schlecht wie zu wenig. Am besten gießt Du erst, wenn sich die oberste Erdschicht trocken anfühlt. Nicht in der prallen Sonne gießen, besser morgens oder abends gießen. Wenn Du Deinen Pflanzen in der Mittagshitze Wasser gibst, verdunstet das Wasser schneller als die Pflanze „trinken“ kann.
Standort
Cannabispflanzen lieben Sonne, weshalb sie einen hellen Standort mit viel Tageslicht benötigen. Gleichzeitig solltest Du aber darauf achten, dass der Ort nicht zu windig ist. Zu viel Wind kann die Pflanze stressen, austrocknen oder sogar beschädigen. Ein geschützter, sonniger Platz auf dem Balkon ist perfekt.
So kannst Du den Cannabisgeruch auf dem Balkon verdecken
Cannabis verströmt einen starken Geruch. Besonders in der Blütephase kann sich der Duft schnell mal über mehrere Meter ausbreiten. Für Dich ist das vielleicht ein angenehmer Geruch, für Nachbarn oder neugierige Nasen eher nicht. Und da Du auf dem Balkon keine Kohlefilter oder Ozon-Geräte einsetzen kannst, solltest Du den Geruch vorsichtshalber unterbinden, um keine Probleme mit den Nachbarn oder sogar mit dem Vermieter zu bekommen. Der Trick: Stell Dir einfach eine Duft-Oase auf dem Balkon zusammen!
Mit den folgenden Begleitpflanzen kannst Du den typischen Cannabisgeruch übertönen:
- Jasmin
- Rosen
- Stargazer-Lilien
- Geißblatt
- Freesien
Auch Tomatenpflanzen helfen. Sie riechen nicht nur intensiv, sondern liefern Dir am Ende auch leckere Früchte.
Fazit
Du brauchst keinen riesigen Garten, um erfolgreich Cannabis anzubauen. Dein Balkon reicht völlig aus. Mit ein bisschen Planung, der richtigen Sorte und etwas Liebe zur Pflanze kannst Du Dir ganz entspannt Deine eigene kleine Grow-Oase schaffen. Du sparst Geld, bleibst diskret und hast gleichzeitig frische Luft, Sonne und Natur auf Deiner Seite. Wenn Du auf ein paar Basics achtest, wirst Du mit gesunden Pflanzen und einer soliden Ernte belohnt.