Beim Anbau von Cannabispflanzen, solltest Du unbedingt ein paar Dinge wissen, damit Deine Pflanzen optimal wachsen und Du auch von einer reichen Ernte profitieren kannst. Deshalb werfen wir im folgenden Artikel einen Blick auf die typischen Anfängerfehler und geben Dir Tipps für die erfolgreiche Cannabis-Aufzucht.

Tipps für Anfänger und die Überwindung von Hindernissen

Fehler passieren selbst den erfahrensten Growern. Gib deshalb nicht direkt auf, wenn es beim ersten Cannabisanbau nicht klappt oder die Ernte zu mickrig ausfällt. Cannabis ist eigentlich eine recht anspruchslose Pflanze bzw. einfach anzubauen, wenn einige Grundregeln beachtet werden.

1. Einfach Cannabissamen kaufen und loslegen!

Cannabis ist nicht gleich Cannabis. Überlege also gut, was Du anbauen möchtest und berücksichtige bei der Auswahl verschiedene Faktoren. Die Genetik der Cannabispflanze bestimmt ihre Wachstumsmerkmale, den Ertrag, den Geschmack und das Aroma sowie ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Für Anfänger sind Indica-dominante Sorten zu empfehlen, da sie kompakter wachsen und im Vergleich zu Sativa-Sorten in der Regel eine kürzere Blütezeit haben. Zudem sind sie oft widerstandsfähiger gegenüber Anfängerfehlern und produzieren kompakte, harzige Knospen.

Anstatt gleich mit anspruchsvollen photoperiodischen Cannabissorten zu beginnen, kannst Du Dich für Autoflower-Samen entscheiden, die unabhängig von Lichtzyklen in die Blütephase kommen.

Berücksichtige bei der Auswahl der Samen bzw. Stecklinge auch den verfügbaren Platz, die Lichtverhältnisse und andere Umweltfaktoren. Einige Sorten gedeihen besser in Innenräumen, während andere besser im Freien wachsen. Wähle eine Sorte, die Deinen Anbauumgebungen entspricht und einen Ertrag liefert, der Deinen Bedürfnissen entspricht.

Damit Du die für Dich passenden Cannabissamen findest, wähle bei uns einfach verschiedene Filteroptionen, wie zum Beispiel Blüteverhalten, Genotyp, Blütezeit und vieles mehr.

2. Schlechtes Keimen und falsche Keimmethode!

Fehler passieren häufig beim Keimen der Samen, was zu einer großen Enttäuschung führt, da es bereits das Ende ist, bevor es richtig losgeht. Es gibt verschiedene Keimmethoden, wobei es hier kein „besser“ oder „schlechter“ gibt. Wichtig ist, dass Du ausgewählte Keimmethode richtig ausführst.

  • Küchenrolle: Nimm ein paar Blätter Küchenrolle und breite sie auf einer flachen Oberfläche aus. Dann legst Du die Cannabissamen auf die Blätter und achte dabei darauf, dass zwischen den Samen immer ein wenig Abstand ist. Bedecke die Samen dann mit weiteren Küchenrollenblättern. Befeuchte die Blätter und sorge dafür, dass sie immer feucht bleiben und nicht austrocknen. Nach wenigen Tagen dürften sich dann zwei bis drei Millimeter lange Pfahlwurzeln gebildet haben, sodass Du die Samen in Sämlingstöpfe umpflanzen kannst.
  • Wasserglas: Befülle ein Glas Wasser zur Hälfte mit lauwarmem Wasser und lege dann die Samen hinein. Diese sollten nach ungefähr drei bis fünf Tagen gekeimt sein, sodass Du sie vorsichtig umpflanzen kannst.
  • Steinwolle: Wenn Deine Cannabispflanzen nicht in der Erde wurzeln sollen, sondern in wassergefüllten Behältern (Hydrokultur), eignet sich die Steinwolle-Methode. Weiche zunächst die Steinwollblöcke in einer Plastikschale mit Wasser ein, das einen niedrigen pH-Wert aufweist. Stecke dann in jedes Loch des Steinwollblockes einen Samen. Nach ein paar Tagen sollten die Wurzeln aus dem Boden herauskommen, sodass Du die Steinwollblöcke in Dein erdloses Medium umtopfen kannst.
  • Erde: Nutze einen kleinen Sämlingstopf mit einer leichten Erdmischung oder ungedüngter Erde und mache in der Mitte ein ungefähr ein Zentimeter tiefes Loch, in das Du die Samen legst. Bedecke die Samen mit etwas Erde und lege eine Frischhaltefolie über den Topf, damit die Feuchtigkeit eingeschlossen wird. Nach wenigen Tagen sollten die Cannabissamen gekeimt haben.

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Cannabissamen eine dunkle und feuchte (keine nasse) Umgebung, eine Temperatur zwischen 22 und 55 Grad Celsius, eine relative Luftfeuchtigkeit zwischen 70 und 90 Prozent sowie ausreichend Licht (z. B. Fensterbank oder Kompaktleuchtstofflampe) benötigen, um zu keimen.

3. Falsche Töpfe und Erde!

Viele Anfänger unterschätzen die Wichtigkeit des richtigen Topfes. Dieser ist ein entscheidender Faktor. Wählst Du beispielsweise einen zu kleinen Topf, können sich die Wurzeln nicht optimal entfalten und das Wachstum Deiner Cannabispflanze bleibt eingeschränkt. Hingegen kann ein zu großer Topf das Risiko für Überwässerung, Wurzelfäule und Pilze erhöhen. Zu empfehlen sind folgende Topfgrößen:

  • 0 bis 3 Wochen: Wurzelwürfel
  • 2 bis 6 Wochen: 10 cm
  • 6 bis 8 Wochen: 10 Liter-Topf
  • Autoflower: 12 Liter-Topf
  • 2 bis 3 Monate: 14 Liter-Topf
  • 3 bis 8 Monate: 22 Liter-Topf
  • 8 bis 16 Monate: 45 Liter-Topf

Achte darauf, dass die Töpfe im Boden Löcher haben. Sollten diese nicht vorhanden sein, bohre selbst mindestens fünf Löcher von der Größe eines Cent-Stücks hinein, damit eine Drainage entsteht.

In Bezug auf die richtige Erde: Deine Cannabispflanzen fühlen sich besonders wohl in einer Cannabis-Erde, die eine leichte und luftige Struktur aufweist. Mit einem etwas untergemischten Perlit bildet sich eine Drainage, sodass sich die Wurzeln entfalten können. Achte darauf, dass die Erde frei von Verunreinigungen ist und nutze am besten spezielle Erde, die für den Cannabisanbau gedacht ist. Diese ist bereits vorgedüngt und enthält alle wichtigen Nährstoffe.

4. Zu niedrige Luftfeuchtigkeit!

Die kleinen Sämlinge sind sehr empfindlich und werden es Dir übelnehmen, wenn die Luftfeuchtigkeit zu niedrig ist. Am besten gedeihen sie bei einer hohen Luftfeuchtigkeit von ungefähr 65 bis 70 Prozent. Wichtig ist zudem, dass Du die Erde feucht hältst. Dabei darf die Erde keinesfalls zu nass sein. Denn eine Überwässerung führt zur Umfallkrankheit (Pilzerkrankung), bei der die Sämlinge schwach werden und umkippen. Zu retten sind die Pflanzen dann nicht mehr.

5. Vernachlässigung des pH-Wertes!

Es ist äußerst wichtig, dass Du den pH-Wert kontrollierst, denn Deine Pflanzen können die Nährstoffe lediglich in einem kleinen Fenster aufnehmen. Sollte der pH-Wert zu niedrig oder zu hoch sein, besteht die Gefahr, dass Deine Pflanzen erkranken. Nutze am besten pH-Up- und Down-Produkte sowie ein pH-Wert-Messgerät, um das Wasser auf den optimalen Wert einzustellen. Dieser liegt zwischen 6,0 und 7,0, wenn Deine Pflanzen in der Erde wachsen. Bei Hydrokulturen oder erdlosen Substraten sollte der Wert lediglich zwischen 5,5 und 6,5 liegen.

6. Zu viel Dünger!

Nicht selten neigen Anfänger dazu, ihre kleinen Lieblinge zu „verwöhnen“, und überdüngen diese deshalb. Das kann jedoch zu einem Nährstoffbrand oder zu einer Nährstoffsperre führen. Dann müsstest Du die Erde mit Wasser spülen und erneut düngen, damit der pH-Wert wieder in den optimalen Bereich geht.

Die Menge an Dünger hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Phase des Wachstums- oder Blühzyklus, der Art des Bodens oder Substrats, den verwendeten Nährstoffen und der Größe der Pflanze. Es gibt hier leider keine feste Regel, da die Bedürfnisse jeder Pflanze individuell sind. Befolge deshalb die Anweisungen auf Deinen Düngerprodukten und überwache die Pflanzen regelmäßig, um festzustellen, ob sie zusätzliche Nährstoffe benötigen oder nicht.

7. Fehlende Belüftung!

Deine Cannabispflanzen brauchen eine angemessene Belüftung und sollten nicht in einem stickigen kleinen Raum stehen. Ansonsten besteht das Risiko, dass die Pflanzen erkranken, und anfangen zu schimmeln. Sorge also dafür, dass die Luft in dem Raum nicht steht, sondern konstant strömt. Der Einsatz eines Standventilators kann hier durchaus sinnvoll sein. Damit kannst Du sicherstellen, dass regelmäßig eine sanfte Brise über Deine Pflanzen weht.

8. Zu wenig Licht!

Deine Cannabispflanzen sind auf Licht als Energiequelle angewiesen. Andernfalls leiden Wachstum und Erträge oder noch schlimmer – die Pflanzen sterben. Aber auch zu viel Licht kann schädlich sein, vor allem bei photoperiodischen Sorten, da diese dann nicht in die Blütephase kommen.

Es lohnt sich durchaus, in eine spezielle LED-Grow-Lampe mit Timer zu investieren. Während der Wachstumsphase sollten die Pflanzen indoor mindestens 18 Stunden lang Licht und sechs Stunden Dunkelheit erhalten. Bei photoperiodischen Sorten nutze einen Beleuchtungsplan von zwölf Stunden Licht sowie zwölf Stunden Dunkelheit.

Baust Du Deine Pflanzen outdoor an, suche für sie einen sonnigen Platz nach Süden, damit sie jeden Tag mindestens acht Sonnenstunden bekommen.

9. Zu spätes Erkennen von Krankheiten!

Um Schädlinge oder Pilze wie Spinnmilben, Thrips, falschen oder echten Mehltau zu vermeiden, ist es wichtig, auf die optimale Luftfeuchtigkeit sowie ausreichende Sauberkeit im Raum zu achten. Kontrolliere außerdem jeden Tag Deine Pflanzen auf Blattverfärbungen oder Schädlingseier an den Unterseiten der Blätter.

Diese vorbeugenden Maßnahmen sind für Anfänger unerlässlich, da sie Schädlinge oder Pilze oftmals erst dann erkennen, wenn es zu spät ist und die Pflanzen schon sehr mitgenommen aussehen. In diesem Stadium helfen dann in der Regel auch keine natürlichen Mittel mehr, sondern nur noch Insektizide oder Fungizide.

10. Falsche Erntezeit!

Wenn Du alle vorherigen Punkte beachtet hast, kommt nun der letzte wichtige Punkt – die richtige Erntezeit. Diese bestimmst Du anhand der Farbe der Trichome auf Deinen Buds. Schaffe Dir hierfür am besten eine Lupe an. Zeigen sich die Trichome klar und farblos, dauert es noch ein paar Wochen bis zur Ernte. Auch wenn die Trichome eine weiße, milchige Farbe aufweisen, ist es noch zu früh. Denn da beginnt erst die Produktion der Cannabinoide.

Erst dann, wenn ein kleiner Anteil (etwa 10 bis 20 Prozent) einen bernsteinfarbenen Ton annimmt, beginne mit der Ernte und warte nicht mehr ab. Gibt es nur noch wenige weiße Trichome und die Blätter sind verwelkt, ist es bereits zu spät für die Ernte.

Fazit

Von ungeeigneten Töpfen bis hin zur falschen Steuerung der Lichtzyklen gibt es viele potenzielle Fallstricke, die das Wachstum und die Entwicklung der Pflanzen beeinträchtigen können. Mit dem richtigen Wissen und der richtigen Vorbereitung können diese Fehler jedoch vermieden werden. Es ist wichtig, sich die Zeit zu nehmen, die Bedürfnisse der Pflanzen zu verstehen, die Umgebung sorgfältig zu kontrollieren und proaktiv auf mögliche Probleme zu reagieren. Letztendlich führt die Beachtung dieser Aspekte zu einem erfolgreichen Cannabisanbau mit gesunden und ertragreichen Pflanzen.